„Erfahrungen mit dem ersten Fläschchen“ in Zusammenarbeit mit dem Aptaclub-Team

Als frisch gebackene Mama beginnt ein neuer Lebensabschnitt und viele neue und wundervolle Aufgaben kommen auf einen zu. Nicht jede neue Aufgabe ist anfangs vielleicht einfach, manche Dinge ergeben sich von ganz alleine und andere brauchen ein wenig mehr Aufmerksamkeit.

Ich habe bereits ganz viele Nachrichten und Erfahrungen zum Thema „Das erste Fläschchen“ ausgetauscht und ich habe bereits ein paar Fragen in meinen Instagram Stories beantwortet (diese könnt ihr in meinen Story Highlights finden).
Ganz viele von euch haben unsere persönliche Geschichte zum Thema „Stillen & das erste Fläschchen“ mitbekommen. Für mich als „neue“ Mama war es anfangs nicht leicht zu verstehen, dass Stillen nicht immer einwandfrei klappt…

Die ersten Monate hatten super funktioniert. Paul und ich waren gefühlt ein tolles Team – Stillen, Schlafen, Kuscheln on repeat. Ich war sehr glücklich, dass alles funktionierte, vor der Geburt hatte ich mir auch keinen großen Druck gemacht, ob es klappt, oder auch nicht. Man ist einfach mit ganz vielen Dingen in den ersten Wochen beschäftigt. Das lästige „Bauchwehmonster“ war auch unser täglicher Begleiter und fast jeden Abend spielten wir das ganze Programm an Tipps und Tricks ab. (hat übrigens super funktioniert).

Nachdem Paul hungriger und abends immer unruhiger wurde, war der Druck vielleicht dann doch etwas größer geworden – mir war dies aber zu dieser Zeit gar nicht bewusst. Irgendwann vermuteten wir dann, dass er vielleicht gar nicht Bauchweh hat, sondern vielleicht einfach nicht satt wurde. Nach ein paar Tagen hatten wir auch mittels Waage herausgefunden, dass Paul innerhalb von zwei Wochen nichts zugenommen hatte. Bei uns läuteten die Alarmglocken und ich war ratlos, warum er nicht zugenommen hatte. Wir, als Eltern, waren leicht schockiert und holten uns Hilfe bei unserer Hebamme. Auf Empfehlung hatte ich diverse Tees, natürliche Kapseln und Tropfen für die Milchbildung versucht, um meine Milchproduktion wieder anzukurbeln. Leider vergebens… woran es „gescheitert“ ist, weiß ich bis heute nicht. Nach dem wir neben dem Stillen auch noch Fläschchen gab, hatte Paul nach kurzer Zeit wieder zu seinem Soll-Gewicht aufgeholt. Ich bin froh, dass Paul von Anfang an das Fläschchen angenommen hat. Sein Saug- und Trinkbedarf ist unheimlich groß und ich merke, dass er eine kleine Raupe Nimmersatt ist.

Worauf ich eigentlich hinaus möchte – Stillen ist das Beste für unsere Babys, wir sind aber auch keine „schlechteren“ Mamis, wenn wir auf Milchnahrungen in bestimmten Fällen zurückgreifen müssen. Ihr müsst absolut kein schlechtes Gewissen haben. Keiner sollte den andren vorzeitig verurteilen, denn jede Mami hat ihre eigene Story zum Thema Stillen und das erste Fläschchen. 

Das erste Fläschchen kann aber durchaus auch zur Herausforderung werden. In diesem Beitrag findet ihr ganz viele Tipps zu diesem Thema – eure Fragen, die Ihr mir auf IG gesendet hattet, wurden in Zusammenarbeit mit den Expertinnen von Aptaclub, Ernährungswissenschafterinnen und Hebammen, die alle selbsterfahrene Mütter sind, beantwortet.

Dr. Irmgard Demitsch ist Leiterin des Aptaclub Elternservice und hat sich euren Fragen behutsam angenommen. Ich durfte sie bereits persönlich treffen und mit ihr plaudern. Damals war Paul knapp 3 Monate alt und ich habe mich in unserem Gespräch über das Stillen, Milchnahrung und unsere aktuelle Situation sehr wohl gefühlt. Solltet ihr noch weitere Fragen haben – am Ende des Beitrages findet ihr den Link zum Apatclub – Elternservice, wo euch die Expertinnen gerne zur Seite stehen.

© Milupa GmbH / Lipiarski

EURE FRAGEN

„Wie lange sollte man stillen und ab wann kann man auf ein Fläschchen umsteigen?“

Stillen ist das Beste für das Baby. Man sollte so lange stillen, so lange Mama und Baby das wollen! Zwischen 4 und 6 Monaten wird dann zusätzlich zum Stillen mit Beikost begonnen – aber trotzdem kann als Ergänzung zur Beikost natürlich weiter gestillt werden. Wenn Mütter nicht oder nicht mehr stillen können, schon abgestillt haben oder nicht stillen wollen – egal zu welchem Zeitpunkt –  so bieten hochwertige Milchnahrungen eine sichere und nahrhafte Alternative. Natürlich ist es auch möglich, das Stillen mit Beikost und Fläschchen zu kombinieren.

Stillen ist zweifellos das Beste für ein Baby. Doch wenn Mütter nicht (mehr) stillen können, bereits abgestillt haben oder sich gegen das Stillen entschieden haben, bieten hochwertige Milchnahrungen eine sichere und nahrhafte Alternative

„Wir kämpfen mit zu wenig Muttermilch und wollen keine Standard-Babymilch – welche Alternativen gibt es?“

Hat man nicht ausreichend Muttermilch, sollte man mit einer hochwertigen Milchnahrung zufüttern. In diesem Fall sollte man idealerweise auf eine Nahrung zurückgreifen, die der Muttermilch so weit wie möglich nahe kommt. Und das können nur Nahrungen, die auf Basis von wissenschaftlicher Forschung (Muttermilchforschung) entwickelt wurden und Inhaltsstoffe aufweisen, die über das Minimum (Hauptnährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe) hinausgehen. Diese besonderen Inhaltsstoffe sind z.B. LCPs (langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren), die Ballaststoffe GOS/FOS, aber auch der Einsatz spezieller Herstellungsprozesse.

Säuglingsnahrungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Muttermilchforschung basieren, bieten viele Vorteile

„Gibt es Tipps, wie man eine Saugverwirrung vermeiden kann?“

In der wissenschaftlichen Literatur konnte eine Saugverwirrung nicht schlüssig bewiesen werden. Laut dieser Literatur sind Babys durchaus in der Lage, verschiedene Muster des Saug- und Trinkverhaltens zu beherrschen. Kritiker der Theorie der Saugverwirrung bezweifeln, dass „ein angeborener lebenserhaltender Reflex – ein solcher ist der Saugreflex – dermaßen leicht verlernt oder wegkonditioniert werden kann“.  Weiter wird hier beschrieben, dass es denkbar ist, dass „Stilldauer und Stillrate nicht WEGEN der Flaschenfütterung beeinträchtigt werden, sondern die Flaschenfütterung deshalb erfolgt, weil das Stillen nicht möglich, beeinträchtigt oder unerwünscht war.“ (Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl, LKH Leoben).

Um aber doch von vornherein jedes Risiko auszuschließen, ist es wichtig, besonders in den ersten Tagen dafür zu sorgen, dass die Milchbildung richtig in Gang kommt und das Baby mit dem Saugen vertraut wird. Gutes, richtiges und oftmaliges Stillen und Anlegen von Anfang an steht daher im Vordergrund, dann sollte auch die zeitweilige Verwendung anderer Sauger kein Problem darstellen.
Die Expertinnen des Aptaclub-Elternservice stehen jederzeit mit wertvollen Tipps zur Seite.

Die Expertinnen des Aptaclub-Elternservice stehen jederzeit mit wertvollen Tipps zur Seite

„Wie stillt man ein Baby am besten ab?“

Abstillen ist ein allmählicher Prozess, man sollte sich und dem Baby damit keinen Druck machen. Nach und nach wird eine Stillmahlzeit durch eine Beikost- oder Flaschenmahlzeit ersetzt. Saugt das Baby weniger bzw. weniger oft an der Brust, dann produziert der Körper schrittweise weniger Muttermilch. Normalerweise geht dieser Prozess ganz problemlos vor sich. Zum Abstillen kann man auch zusätzlich Pfefferminztee oder Salbeitee schluckweise trinken. Coolpacks oder Topfen-Wickel zum Auflegen oder etwas Saures wie z.B. Zitronenwasser trinken reduzieren ebenfalls die Muttermilch, genauso wie die Verwendung eines engsitzenden BHs. Werden Stillmahlzeiten durch Flaschenmahlzeiten ersetzt, so sollte eine Milchnahrung gewählt werden, die auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist und der Muttermilch so nahe wie möglich ist – denn bei Milchnahrungen gibt es große Unterschiede.

Die Auswahl der passenden Folgenahrung, die auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist, ist relevant. Denn bei Milchnahrungen gibt es große Unterschiede.

„Wie bekommt man ein Baby dazu, aus dem Fläschchen zu trinken, wenn es dieses verweigert?“

Die Zauberformel lautet: immer und immer und immer wieder anbieten! Nicht aufgeben! Folgende Tipps können zusätzlich helfen:

  • Um ein Baby nicht gleichzeitig an die Flasche UND eine neue Milchnahrung zu gewöhnen, empfiehlt es sich, zuerst die Flasche mit abgepumpter Muttermilch anzubieten, bis es sich mit dem neuen Trinkgefäß vertraut gemacht hat.
  • Wenn man das Geben des Fläschchens mit der Unterstützung von Papa, Oma etc. versucht, ist es hilfreich, dass man als Mama währenddessen den Raum verlässt.
  • Anstatt den Sauger in den Mund zu schieben, kann man versuchen damit die Unterlippe zu kitzeln, um so das Baby anzuregen, den Sauger selbst zu nehmen.
  • Es könnte günstiger sein, die Flaschenmilch dann anzubieten, wenn das Baby noch nicht allzu hungrig ist. Zur regulären Stillzeit, wenn es schon großen Hunger hat, könnte es weniger bereit sein für Gewohnheitsänderungen. Also einfach während des Tages eher spielerisch mehrmals das Fläschchen anbieten.
  • Es gibt verschiedene Sauger in Hinsicht auf das Material (Silikon, Kautschuk), die Form (rund, kiefergerecht) sowie die Größe. Außerdem gibt es spezielle Sauger, die dem natürlichen Saugverhalten des Babys angepasst sind und so die Umstellung vom Stillen auf das Saugen an der Flasche erleichtern. Am besten einfach ausprobieren, was dem Baby am liebsten ist.
  • Wichtig ist auch die Größe des Saugerlochs (zu klein = zu anstrengend; zu groß = das Baby muss zu hastig trinken). Das Loch eines Saugers ohne Ventil ist dann ideal, wenn die Milch „perlschnurartig“ (Tropfen an Tropfen) aus dem Sauger herausrinnt, wenn man das Fläschchen kopfüber hält.
  • Manchmal hilft es, den Sauger der Flasche etwas anzuwärmen, z. B. mit warmem Wasser etwa auf Körpertemperatur.
  • Es kann auch helfen mit verschiedenen Temperaturen der angebotenen Milch zu experimentieren. Manche Babys nehmen das Fläschchen an, wenn der Inhalt Körpertemperatur hat wie Muttermilch, andere mögen es kühler oder mit Zimmertemperatur.
  • In der ersten Gewöhnungsphase kann man dem Baby die Milchnahrung alternativ auch am Löffel anbieten. Vielleicht liegt dieser langsame Weg den Baby eher, sich damit vertraut zu machen, bevor es die Milch in der Flasche „serviert“ bekommt.
  • Älteren Babys kann man die Milch aus dem Becher bspw. auch mithilfe eines Strohhalms schmackhaft machen. Ideal sind auch Trinklerntassen, die ein Baby schon selbständig verwenden kann.

Die Expertinnen des Aptaclub-Elternservice stehen jederzeit mit wertvollen Tipps zur Seite.  

Fläschchen-Trinken will gelernt sein – die Fütterungssituation, das richtige Fläschchen und der richtige Sauger haben einen großen Einfluss!

„Wenn man stillt braucht man doch grundsätzlich kein Fläschchen, oder?“

Nein, grundsätzlich braucht man kein Fläschchen – weder mit Flaschennahrung noch mit Wasser gefüllt – wenn man voll stillt und das Baby gut zunimmt und gedeiht und mehrmals pro Tag die Windeln nass bzw. schwer sind. Gewicht und Größe wird ja regelmäßig vom Kinderarzt oder in der Mutterberatungsstelle gemessen. Will man nicht mehr voll stillen, so sollten hochwertige Milchnahrungen zum Stillen dazu kombiniert werden.

„Ab wann sollte man mit dem ersten Fläschchen beginnen?“

Man muss gar nicht mit einem Fläschchen zu füttern beginnen – aber man kann. Und zwar dann, wenn man selbst möchte – oder wenn die Milchmenge trotz unterstützender Beratung nicht ausreicht und gesteigert werden kann. Das heißt also, dass das erste Fläschchen bereits in den ersten Wochen oder Monaten gegeben werden kann – wenn man möchte – oder irgendwann im Beikostalter. Stillmahlzeiten können genauso wie Beikostmahlzeiten gemeinsam mit Flaschenmahlzeiten gegeben werden.

„Wann sollte man mit dem Fläschchen aufhören?“

Hier muss man unterscheiden: ist hier die Gabe von Milchnahrung gemeint oder das Füttern aus dem Fläschchen? Generell wird empfohlen, dass man dem Baby nach dem ersten Lebensjahr langsam das Trinken aus dem Fläschchen abgewöhnen sollte und auf das Trinken aus dem Becher wechseln sollte. Jedoch sollte man weiterhin spezielle Milchnahrung für Babys bzw. Kleinkinder verwenden, im Rahmen einer gemischten Kost – denn diese Milchnahrungen (wie z.B. die Kindermilch) sind auf den besonderen Bedarf der Babys und Kleinkinder abgestimmt.

„Welche veganen Milchalternativen gibt es für Babys?“

Zurzeit ist (meines Wissens nach) keine vegane Säuglingsnahrung in Österreich erhältlich. Das heißt also, es gibt bei uns keine Milchalternative, die den strengen gesetzlichen Richtlinien für Säuglingsnahrungen entspricht, aber gleichzeitig keine tierischen Bestandteile enthält. Keinesfalls sollte Babys ein veganer Pflanzendrink (wie z.B. Hafer-, Reis-, Mandelmilch etc.) als Milchersatz gegeben werden; diese Drinks sind nicht an den besonderen Bedarf von Babys angepasst. (Die Gabe solcher Drinks als Muttermilchersatz können zu schweren gesundheitlichen Schäden beim Baby führen.)

„Worauf soll bei der Zubereitung des Fläschchens geachtet werden?“

Es ist wichtig, sich an die Zubereitungsanleitung, die auf den Packungen zu lesen ist, zu halten und vor allem genau zu dosieren. So wie angegeben, sind die Mengenangaben jedoch nur Richtwerte. Wie viel ein Baby pro Mahlzeit trinkt und wie oft es trinken möchte – das kann man ohne weiteres dem Baby selbst überlassen. Viele Babys trinken gerne kleinere Mengen, aber öfters. Wichtig ist auch: die Flaschennahrung sollte immer frisch zubereitet werden und möglichst rasch getrunken werden; Nahrungsreste sollten dem Baby nicht später nochmals angeboten werden.

Habt ihr noch weitere Fragen an den Aptaclub? 

Hier findet ihr weitere Infos und Artikel zum Thema Stillen
und das erste Fläschchen.

Mit dem Aptaclub-Elternservice begleitet Aptaclub Mütter und Väter gut durch die ersten 1.000 Tage: 
Ausgebildete Ernährungswissenschaftlerinnen und Hebammen, die alle selbst auch erfahrene Mütter sind, stehen Eltern seit über 20 Jahren telefonisch oder online mit fachlichem Rat aber auch großem Einfühlungsvermögen zur Seite. Ob es sich um Fragen zur Säuglingsnahrung, Allergien oder um Produktverfügbarkeiten handelt – gemeinsam mit den Eltern suchen die erfahrenen Beraterinnen nach individuellen Lösungen.

Die Expertinnen stehen via Telefon unter der Nummer 0800 311 512 (Mo – Fr von 9 – 12 Uhr und 13 – 15 Uhr) zur Verfügung, außerdem via Email, Live Chat und Facebook, siehe www.aptaclub.at.

*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit  dem Aptaclub entstanden!

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